Deniz Göktürk, geboren 1963 in Istanbul, ist die Tochter eines türkischen Professors für englische Literatur und einer deutschen Soziologin und Sprachwissenschaftlerin.
Nach dem Abitur 1980 an der Deutschen Schule Istanbul studierte sie in Konstanz, Norwich und Berlin, wo sie 1995 in Deutscher Literatur promovierte. Noch im selben Jahr verließ sie Deutschland, um an der Universität von Southampton in England zu lehren.
Bereits ab Anfang der 1990er hatte sie zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, Essays und Bücher zur Kulturgeschichte in Deutschland veröffentlicht; besonders die Themen Migration und Filmgeschichte interessierten sie hierbei.
Göktürk schrieb den Abschnitt über "Migration und Kino" im von Carmine Gino Chiellino herausgegebenen Standardwerk zum Thema Interkulturelle Literatur in Deutschland. Ein Handbuch (2000).
Als literarische Übersetzerin aus dem Türkischen übertrug sie zudem u. A. Werke Aras Örens, einem bekannten deutschen Schriftsteller, der in seiner türkischen Muttersprache arbeitet, auch nach ihrem Gang nach Southampton für die Erstveröffentlichungen ins Deutsche, z. B. Berlin Savignyplatz (1995) oder Das Geheimnis des Uhrturms (1996).
Zusammen mit Zafer Şenocak zeichnete sie als Mitherausgeberin für eine deutschsprachige Anthologie mit türkischen Erzählungen Jedem Wort gehört ein Himmel: Türkei literarisch (1991) verantwortlich.
Ab 2000 veröffentlicht Göktürk dann vermehrt in englischer Sprache. 2002 gab sie mit The German Cinema Book ein umfangreiches Standardwerk zum deutschen Kino in England mit heraus.
Inzwischen auch Universitätsprofessorin des Deutschen an der University of California in Berkeley bietet sie Kurse zu Themen wie "Transnational Cinemas", "Comedy & Community", "World Cinema/Global Cities", "Nation & Representation" an.